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25 Sep. 2002, a
 
ALS - eine Sportlerkrankheit?
Forscher vermuten Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und ALS
 
In der Septemberausgabe der Zeitschrift "Neurology" sorgte ein Artikel von Forschern der Columbia-Universität/ New York für Aufsehen: Aus verschiedenen epidemiologischen Studien geht hervor, daß ein Zusammenhang zwischen erhöhter körperlicher Aktivität (Sport, schwere körperliche Arbeit) und dem Auftreten von ALS besteht. In einer Vergleichsstudie zwischen 279 ALS-Patienten und 152 Patienten mit anderen neurologischen Krankheiten fiel den Forschern auf, daß in der Gruppe der ALS-Patienten eine signifikant größere Anzahl an Personen, die in ihrer bisherigen Biographie körperlich aktiv und sportlich waren zu finden ist. In der Gruppe der ALS-Patienten waren 38% bisher eher sportlich; in der Kontrollgruppe (andere neurologische Erkrankungen) betrug der Prozentsatz der sportlichen Personen nur 26%. In bisherigen Studien wurde dieser Zusammenhang zwar angenommen, bestand aber nicht gängigen Signifikanztests. Die Vergleichstudie der Columbia-Universität brachte nun erstmals ein signifikantes Ergebnis. (Anm. Auch anscheinend signifikante Ergebnisse müssen nicht unbedingt einen tatsächlichen Zusammenhang erklären) Zu diesem entdeckten Zusammenhang existieren nun verschiedene Hypothesen: Einerseits wird vermutet, daß erhöhte körperliche Aktivität den Körper auch verstärkt Umweltgiften aussetzt und diese auch schneller im Körper verbreitet. Andererseits wird auch eine Verbindung zum Faktor Stress vermutet. Unklar ist bei dieser Studie jedoch, ob ein schlanker, athletischer Körper nun ein Risikofaktor für ALS oder aber als erste Mainfestation der Krankheit anzusehen ist. Ebenfalls abschwächend wirkt die simple Tatsache, daß Tausende von Athlethen und Sportlern nicht ALS bekommen, andere - wie zum Beispiel die amerikansiche Baseballegende Lo Gehring oder Ezzard Charles, ein amerikanischer Boxer - jedoch schon. Auf gar keinen Fall soll dieses Ergebnis dahingehend interpretiert werden, daß Gesunde oder ALS-Patienten nicht sportlich sein sollen. Dr.Lomen-Hoerth von der Universität San Francisco meint dazu: "Man sollte nicht befürchten, daß Sport das Risiko an ALS zu erkranken erhöht. Herzerkrankungen und Schlaganfälle sind wesentlich häufiger, und Sport verringert das Risiko, daran zu erkranken."

Quelle:
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American ALS-Association
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"Neurology", Ausgabe 59, September 2002, S-773-775 - Eine Kopie des Artikels finden Sie hier (PDF)
 
Quelle: American ALS-Association


Metainfo:
AutorIn: Florian Brandl; Copyright: ÖALSG; Publiziert von: Florian Brandl (brandl)
factID: 113268.1; Publiziert am 25 Sep. 2002 14:16